Die Wurzeln der neurologischen Physiotherapie lassen sich bis ins späte 19. Jahrhundert zurückverfolgen, als Ärzte begannen, die Beziehung zwischen dem Nervensystem und der körperlichen Funktion zu erkennen. Die neurologische Rehabilitation entwickelte sich jedoch erst richtig nach dem Ersten Weltkrieg, als viele verletzte Soldaten spezifische Rehabilitationsbedürfnisse hatten. In dieser Zeit wurden bedeutende Fortschritte in der Verständnis der Neurologie gemacht, die die Grundlagen für die heutige neurologische Physiotherapie legten.

Ein Meilenstein in der Geschichte der neurologischen Physiotherapie war die Entwicklung der Bobath-Konzepts in den 1940er Jahren durch das Ehepaar Berta und Karel Bobath. Ihr Ansatz war revolutionär, da er darauf abzielte, abnormale Bewegungsmuster bei Personen mit neurologischen Beeinträchtigungen zu verhindern und normale Bewegungen zu fördern. Dieses Konzept ist auch heute noch eine der Grundlagen der neurologischen Physiotherapie.

Seitdem hat sich die neurologische Physiotherapie ständig weiterentwickelt, unterstützt durch Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft und Technologie. Die Einführung neuer Techniken wie die funktionelle Elektrostimulation und Robotik in der Rehabilitation hat die Möglichkeiten zur Unterstützung von Patienten mit neurologischen Beeinträchtigungen erweitert.

Die neurologische Physiotherapie bleibt ein sich entwickelndes Feld, das sich auf die neuesten Forschungsergebnisse stützt, um Therapien anzubieten, die das Potenzial haben, das Leben von Menschen mit neurologischen Störungen zu verändern. Die Kombination aus historischem Wissen und moderner Wissenschaft bildet die Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung und die Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden in der neurologischen Physiotherapie.