GMFM und Peabody: Wie motorische Tests deinem Kind helfen
- Remco Hoppezak
- 16. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Eltern möchten das Beste für die Entwicklung ihres Kindes – gerade, wenn es um motorische Fähigkeiten geht. In unserem Zentrum ApexaQLA Suisse setzen wir daher auf bewährte motorische Tests, um den Entwicklungsstand genau einzuschätzen. Zwei besonders wichtige Testverfahren sind die Gross Motor Function Measure (GMFM) und die Peabody Developmental Motor Scales (kurz Peabody, aktuell in der 3. Version). Aber was bedeuten diese Abkürzungen eigentlich, wie laufen solche Tests ab und welchen Nutzen bringen sie Dir und Deinem Kind? In diesem Artikel erklären wir dir verständlich, was hinter GMFM und Peabody steckt, für welche Altersgruppen sie gedacht sind, was die neuesten Versionen der Peabody-Tests (Peabody-1, -2, -3) unterscheidet und wie wir bei ApexaQLA diese Assessments in unsere Therapiekonzept Sensophysio einbinden.
Was sind GMFM und Peabody-Motoriktests?
Merkmal | GMFM (Gross Motor Function Measure) | Peabody-1 (1983) | Peabody-2 (2000) | Peabody-3 (2023) |
Zielgruppe | Kinder mit motorischen Einschränkungen (v. a. CP) | 0–83 Monate | 0–71 Monate | 0–71 Monate |
Altersbereich | ca. 5 Monate – 16 Jahre (bei Entwicklungsverzögerung) | Säuglinge bis Vorschulalter | Säuglinge bis Vorschulalter | Säuglinge bis Vorschulalter |
Testinhalt | Grobmotorische Fähigkeiten in 5 Bereichen | Grob- und Feinmotorik | Grob- und Feinmotorik | Grob- und Feinmotorik (modernisiert) |
Bewertung | Kriteriumsorientiert, keine Normwerte | Normorientiert (1. Normstichprobe) | Neue Normierung | Aktualisierte Normdaten & Aufgaben |
Besonderheiten | Spezifisch für Verlauf bei CP, sehr sensitiv | Erste umfassende Motorikskalen | Überarbeitetes Manual | Aktuelle Teststruktur & Fitness-Erweiterung |
Einsatz bei ApexaQLA | Verlaufskontrolle, Therapieeffekte sichtbar machen | – | – | Eingangsdiagnostik, Zielplanung |
GMFM (Gross Motor Function Measure) ist ein standardisierter Beobachtungstest, der die grobmotorischen Fähigkeiten eines Kindes misst. Entwickelt wurde er ursprünglich speziell für Kinder mit Zerebralparese (CP), ist aber auch für andere motorische Beeinträchtigungen wie Down-Syndrom validiert. Die GMFM basiert auf Entwicklungsschritten bis zum Alter von ca. 5 Jahren: Liegen, Sitzen, Krabbeln, Stehen und Gehen. Die Aufgaben werden auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet – je nachdem, wie gut das Kind die Bewegung ausführt. Der Fokus liegt nicht auf dem Vergleich mit Gleichaltrigen, sondern auf dem individuellen Fortschritt im Zeitverlauf.
Die Peabody Developmental Motor Scales (PDMS) – aktuell in der dritten Version (Peabody-3) – sind ein normierter Entwicklungstest, der sowohl Grob- als auch Feinmotorik umfasst. Er eignet sich für Kinder von ca. 3 Monaten bis 5½ Jahren. Bewertet werden unter anderem Körperkontrolle, Fortbewegung, Objektkontrolle (z. B. Ballspiel), Handgeschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination. Jede Fähigkeit wird im Vergleich zur altersgerechten Entwicklung bewertet. Die dritte Version enthält aktualisierte Aufgaben, neue Normdaten und ist praxisnaher als die Vorgänger.
Warum sind diese Tests sinnvoll? Sie liefern objektive, nachvollziehbare Ergebnisse über den motorischen Entwicklungsstand Deines Kindes. Das hilft nicht nur bei der Therapieplanung, sondern gibt auch Dir als Elternteil Sicherheit und Klarheit: Wo steht mein Kind? Was braucht es? Und wie können wir gemeinsam Fortschritte erreichen?
Therapie-Tools und Methoden bei ApexaQLA
Um die durch die Tests identifizierten Ziele zu erreichen, setzen wir bei ApexaQLA eine Vielzahl moderner Therapie-Tools ein. Hier ein kleiner Überblick, was im Rahmen unseres Sensophysio-Konzepts zur Verfügung steht – die Auswahl wird natürlich individuell an Dein Kind angepasst:
Sensory Integration Tools (inkl. Astronautentraining, Tiefendruck, vestibuläre Reize)
Klassische Kinderphysiotherapie, darunter der bei ApexaQLA entwickelte Apexi-Stretch, basierend auf bewährten Prinzipien zur Förderung von Haltung und Bewegung.
Diese vielfältigen Tools werden im Sensophysio-Programm kombiniert und immer zielorientiert eingesetzt – das heisst, basierend auf den Ergebnissen der Assessments legen wir gemeinsam mit Dir konkrete Therapieziele fest. Diese Ziele bestimmen massgeblich, welche Tools zu welchem Zeitpunkt zum Einsatz kommen. Je nach Entwicklungsstand und Bedarf kann ein Ziel z. B. sein, das selbstständige Sitzen zu erlernen, die Rumpfstabilität zu verbessern, eine Hand gezielter einzusetzen oder das Gleichgewicht beim Gehen zu trainieren. Die therapeutische Auswahl richtet sich also nicht nur nach dem Tool, sondern vor allem nach dem angestrebten funktionellen Fortschritt im Alltag. Diese Ziele können sehr unterschiedlich sein – etwa das Erreichen einer stabilen Sitzposition, das freie Gehen ohne Hilfsmittel, die gezielte Nutzung der Hände im Alltag (z. B. beim Essen oder Anziehen) oder eine verbesserte Körperwahrnehmung. Auch fein abgestufte Zwischenziele wie "5 Sekunden freies Stehen" oder "gezielte Gewichtsverlagerung im Vierfüsslerstand" können wertvoll sein. Jeder Therapieschritt baut auf dem vorherigen auf, sodass eine klare Zielhierarchie entsteht: von Basisfähigkeiten wie Haltungskontrolle über dynamische Bewegungen bis hin zu komplexeren Alltagsfunktionen. Durch diese zielgerichtete Planung schaffen wir sichtbare Entwicklungsschritte, die sowohl für Dein Kind als auch für Dich als Elternteil nachvollziehbar sind.
Schlusswort
GMFM und Peabody-3 sind wertvolle Instrumente, um die motorische Entwicklung Deines Kindes fundiert einzuschätzen. Sie zeigen detailliert, wo Unterstützungsbedarf besteht, und liefern messbare Anhaltspunkte für den Therapieerfolg. Bei ApexaQLA Suisse nutzen wir diese Tests, um Therapiepläne evidenzbasiert und individuell zu gestalten – Dein Kind soll die Förderung bekommen, die es wirklich braucht, und Du sollst die Fortschritte klar nachvollziehen können. In unserem Sensophysio-Intensivprogramm sind die Assessments eng eingebunden, sodass Wissen (aus den Tests) und Handeln (in der Therapie) Hand in Hand gehen.
Ein zentrales Element unseres Ansatzes ist die familienzentrierte Versorgung (Family Centered Care). Das bedeutet: Du als Elternteil bist fester Bestandteil des Prozesses. Wir informieren Dich transparent, hören Deine Perspektiven, und beziehen Dich aktiv in die Therapieplanung und -ziele mit ein. Deine Beobachtungen, Wünsche und Erfahrungen sind uns genauso wichtig wie die Testergebnisse. Ein zentrales Element unseres Ansatzes ist die familienzentrierte Versorgung (Family Centered Care). Das bedeutet: Du als Elternteil bist fester Bestandteil des Prozesses. Wir informieren Dich transparent, hören Deine Perspektiven, und beziehen Dich aktiv in die Therapieplanung und -ziele mit ein. Deine Beobachtungen, Wünsche und Erfahrungen sind uns genauso wichtig wie die Testergebnisse.
Wir wissen: Eltern sind die Experten für ihr Kind – und wir bei ApexaQLA haben es uns zur Aufgabe gemacht, Dich als Mama, Papa oder betreuende Bezugsperson genau darin zu stärken. Durch transparente Kommunikation, gezielte Anleitung und gemeinsames Zielesetzen machen wir Dich zur aktiven Experten für Dein eigenes Kind – damit Du nicht nur dabei bist, sondern Teil des Fortschritts wirst.
Für Dich als Mama oder Papa bedeutet das: maximale Transparenz, Mitspracherecht und die Gewissheit, dass wir systematisch am Erfolg Deines Kindes arbeiten. Du darfst uns jederzeit ansprechen, wenn Du Fragen zu den Tests oder unserem Ansatz hast – wir erklären Dir gerne alles im Detail. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Dein kleiner Schatz sein motorisches Potenzial voll entfalten kann, Schritt für Schritt, Meilenstein für Meilenstein.
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