Beim Werfen wirken verschiedene Kräfte auf das Schultergelenk, die eine komplexe Herausforderung darstellen. Zu diesen Kräften gehören:
Druckkräfte: Die Druckkräfte, die während des Wurfs entstehen, können sehr hoch sein und häufig Werte über 1200 Newton erreichen. Diese Kräfte wirken direkt auf die Gelenkflächen und können bei häufiger Wiederholung zu Abnutzungserscheinungen führen.
Zugkräfte: Die Muskeln und Sehnen, insbesondere die der Rotatorenmanschette, werden durch die Bewegung und Stabilisierung des Arms unter intensive Zugkräfte gesetzt. Diese Kräfte sind schwer zu quantifizieren, da sie von der individuellen Technik und der Intensität des Wurfs abhängen, aber sie sind signifikant und tragen zum Risiko von Überlastungsschäden bei.
Rotationskräfte: Die Rotationsgeschwindigkeit des Arms kann während eines schnellen Wurfs sehr hoch sein, was starke Rotationskräfte auf das Schultergelenk ausübt. Auch diese Kräfte variieren je nach Sportart und Technik, können aber besonders das Labrum und die Gelenkkapsel belasten.
Diese Zahlen verdeutlichen die hohen Belastungen, denen die Schulter bei Wurfaktivitäten ausgesetzt ist, und unterstreichen die Bedeutung von präventiven Massnahmen wie gezieltem Muskelaufbau und regelmässigen Dehnübungen, um die Schulter zu schützen und deine Gesundheit zu erhalten.
Schulteranatomie und Werfershulter
Die Schulteranatomie ist eng mit dem Phänomen der Werferschulter verknüpft, bei der repetitive Wurfbewegungen zu Überlastungsschäden führen können. Zu den Schlüsselelementen gehören:
Rotatorenmanschette (Musculi rotatores): Diese Gruppe besteht aus vier Muskeln - Supraspinatus (Musculus supraspinatus), Infraspinatus (Musculus infraspinatus), Teres Minor (Musculus teres minor) und Subscapularis (Musculus subscapularis). Sie stabilisieren das Schultergelenk und sind bei jeder Wurfbewegung stark beansprucht.
Glenohumerales Gelenk (Articulatio glenohumeralis): Dieses Kugelgelenk bildet die Verbindung zwischen dem Oberarmknochen (Humerus) und der Schulterblattgrube (Glenoid). Die weite Bewegungsfreiheit dieses Gelenks ist essentiell für Wurfbewegungen, macht es aber auch anfällig für Verletzungen.
Labrum: Das Labrum ist eine faserknorpelige Lippe, die das Glenoid umgibt und vertieft, wodurch die Gelenkstabilität erhöht wird. Bei Werfern kann es durch die hohen Rotationskräfte zu Labrumläsionen kommen.
Bizepssehne (Tendo musculi bicipitis brachii): Die lange Bizepssehne verläuft durch das Schultergelenk und kann bei Wurfbewegungen gereizt oder überlastet werden, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann.
Akromioklavikulargelenk (Articulatio acromioclavicularis) und Schulterdach (Acromion): Diese Strukturen bilden den oberen Teil der Schulter und können bei Überkopfbewegungen Druck auf die darunterliegenden Weichteile ausüben, was das Risiko eines Impingements erhöht.
Das Zusammenspiel dieser Strukturen ermöglicht die für das Werfen notwendige Dynamik und Kraft, macht die Schulter aber auch anfällig für spezifische Verletzungen, die als Werferschulter bekannt sind. Präventive Massnahmen wie gezieltes Krafttraining und Dehnübungen sind daher für werfende Athleten unerlässlich, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren.
Schritt 1: Verstehen der Anatomie und Mechanik der Werferschulter
Das Schultergelenk ist das am häufigsten bewegte Gelenk des menschlichen Körpers und daher besonders anfällig für Verletzungen, insbesondere bei Sportarten, die Wurfbewegungen erfordern.
Zum Verständnis der Anatomie und Mechanik der Werferschulter ist es wichtig, sich mit den folgenden Strukturen und deren Funktionen vertraut zu machen:
Gelenke der Schulter: Die Schulter ist ein komplexes Konstrukt, welches aus 3 Gelenken besteht: dem Skapulothorakal Gelenk (Schulterblatt und Brustkorb), dem Acromioclavicular Gelenk (Schulterblatt zum Schlüsselbein) und schliesslich dem Glenohumeralgelenk (Schulterblatt zu Oberarmknochen). Alle 3 Gelenke können eine Vielzahl an Bewegungen ausführen, aufgrund eines komplexen Zusammenspiels von Muskeln, Sehnen und Bändern.
Labrum: Eine Schlüsselkomponente der Schulteranatomie ist das Labrum. Es ist ein faserknorpeliges Gewebe, das das Schulterdach umschliesst und erweitert, um eine bessere Passform für den Oberarmkopf zu gewährleisten. Überbeanspruchung oder Fehlbelastung kann jedoch zu Labrumrissen führen.
Kapsel-Band-Komplex: Dieser Komplex stabilisiert das Schultergelenk und begrenzt seine Beweglichkeit. Wenn dieser Bereich überbeansprucht wird, kann dies zu Veränderungen oder Verkürzungen führen, was die Schulterfunktion negativ beeinflussen kann
Rotatorenmanschette: Eine Gruppe von vier Muskeln und ihren Sehnen, die den Oberarmkopf umgeben und für seine Stabilität in Schultergelenk sorgen. Zu wenig Belastung oder Überlastung kann zu einer Schleimbeutelentzündung oder sogar einem Riss der Sehne führen.
Diese Strukturen spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Mobilität und Stabilität. Daher ist ein umfassendes Verständnis der anatomischen Details unerlässlich für alle, die sich mit Wurfsportarten beschäftigen.
Für weitere Informationen zur Anatomie und Mechanik findest du im Physio-ABC
Schritt 2: Erkennen und Behandeln von Verletzungen und Belastungen der Werferschulter
Die Diagnose von Verletzungen an der Werferschulter ist eine Herausforderung, da das Schultergelenk ein komplexes Netzwerk aus Muskeln, Sehnen und Bändern ist. Die häufigsten Probleme sind Sehnenprobleme, Schulterinstabilität und Labrumpathologien.
Häufige Verletzungen und Probleme
Hier sind einige der häufigsten Verletzungen und Probleme, die mit der Werferschulter verbunden sind:
Sehnenentzündungen der Rotatorenmanschette der Schulter: Häufig durch zu wenig oder zu übermässigen Gebrauch oder Überbelastung verursacht.
Internes Impingement: Eine Einklemmung der Sehnen zwischen Schulterkopf und dem Schulterdach, oft aufgrund einer geschwollenen Sehne der Rotatorenmanschette.
Labrumrisse: Durch die repetitive Belastung des Labrums während der Wurfbewegung kann es zu degenerativen Rissen im Gewebe kommen. Hier kann unter anderem zwischen einer SLAP oder Bankart Läsion unterschieden werden.
Symptome
Die Symptome dieser Probleme können Schmerzen, Schwäche im Arm, eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter und Instabilität umfassen.
Diagnose von Verletzungen an der Werferschulter
Für die Diagnose von Verletzungen an der Werferschulter werden verschiedene Verfahren angewendet, darunter klinische Untersuchungen, MRT und Ultraschall.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlungsmöglichkeiten bei diesen Verletzungen variieren je nach Schweregrad. Konservative Methoden umfassen:
Physiotherapie zur Stärkung der Schultermuskulatur, die eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Verletzungen an der Werferschulter spielen kann.
Medikamentöse Behandlung zur Schmerzlinderung
Ruhephasen zur Erholung
In einigen Fällen kann jedoch eine operative Behandlung erforderlich sein, insbesondere bei strukturellen Schäden am Labrum, der langen Bizepssehne oder der Rotatorenmanschette.
Eine korrekte Diagnose und eine effektive Behandlung können langfristige Folgen verhindern und die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Genesung erhöhen. Die beste Verteidigung ist jedoch immer noch Prävention, wozu wir uns im nächsten Schritt widmen werden.
Wie hilft die Physiotherapie bei Werferschulter?
Also, stell dir vor, dein Physio ist wie ein Coach für deine Schulter. Erstmal guckt er sich an, wie gut du deine Schulter nach innen drehen kannst.
Wenn's da klemmt, hat er ein paar coole Moves auf Lager, um das zu verbessern.
Der "Sleeper Stretch", den du auch easy zu Hause machen kannst, ist da nur ein Beispiel. Du legst dich hin, knickst deinen Arm und drückst ihn sanft nach unten – und zack, fängt es an zu wirken! Aber das ist nur der Anfang! Dein Physio checkt auch, ob die Muskeln rund um deine Schulter im Gleichgewicht sind.
Manchmal sind nämlich bestimmte Muskeln, besonders die ums Schulterblatt und in der Rotatorenmanschette, entweder zu schwach oder zu stark. Da gibt's dann aktive Übungen, die bringen alles wieder ins Lot. Diese Übungen sorgen dafür, dass deine Schulter wieder richtig cool funktioniert und sie genau da sitzt, wo sie hingehört. Und jetzt kommt der
Pro-Tipp: Fang so früh wie möglich mit der Therapie an!
Wenn du schon merkst, dass beim Werfen was zwickt oder nicht rund läuft, geh zum Physio. Der kann direkt gucken und schauen, dass alles im grünen Bereich ist. Das ist wie eine Versicherung für deine Schulter – lieber vorher checken lassen als nachher mit grossen Problemen dastehen. Also, pack's an! Deine Schulter wird's dir danken.
Schritt 3: Prävention und Stärkung der Schulter für eine langfristige Gesundheit
Präventive Massnahmen sind ein Schlüsselaspekt, um eine starke und gesunde Werferschulter zu erhalten. Der erste Schritt in der Prävention von Schulterverletzungen ist das Verständnis der notwendigen Balance zwischen Mobilität und Stabilität des Schultergelenks. Dies beinhaltet das Wissen um die Bedeutung von Muskelkraft und Flexibilität.
Werfer profitieren von einem Trainingsprogramm, das spezifische Übungen zur Kräftigung und Verbesserung des Zusammenspiels der Schultermuskulatur und Rumpfmuskulatur beinhaltet. Eine gut entwickelte Rotatorenmanschette und Schulterblattmuskeln bietet Stabilität und verhindert, dass der Oberarmkopf während des Wurfs nach oben rutscht. Übungen zur Stärkung dieser Muskeln sind daher unerlässlich.
Gleichzeitig ist die Flexibilität ein wichtiger Aspekt der Schultergesundheit. Dehnübungen für die Schulter helfen dabei, die volle Beweglichkeit zu erhalten und Spannungen in den Muskeln zu lösen. Insbesondere Dehnübungen für den hinteren Schulterbereich können dazu beitragen, die typischen Verkürzungen bei Werfern zu vermindern.
Hier sind einige präventive Massnahmen, die Werfern empfohlen werden:
Regelmässiges Kraft und sensomotorisches Training speziell für die Rotatorenmanschette und der Schulterblatt-stabilisierenden Muskeln
Dehnübungen für den hinteren Schulterbereich, damit der Oberarmkopf genug Platz hat, sich in der korrekten Position in der Schulter zu bewegen
Wurftechnik-Training zur Optimierung der Bewegungsabläufe “kinetische Kette”
Ausreichende Ruhephasen zur Regeneration der Muskulatur
Physiotherapeutische Begleitung zur Beurteilung und Korrektur von muskulären Dysbalancen
Weitere Informationen zu präventiven Massnahmen und dem Impingement-Syndrom der Schulter, das durch Überbeanspruchung oder Verletzungen verursacht wird und zu Schmerzen und Entzündungen führt, findest du hier. Besonders relevant für Werfer ist das Subakromialsyndrom, das ebenfalls Schulterbeschwerden verursacht.
Erfolgsgeschichten und Empfehlungen zur Überwindung von Werferschulter-Verletzungen
Erfolgsgeschichten sind ein bewährtes Mittel, um Mut zu machen und zu inspirieren. Sportler, die Verletzungen überwunden haben, bieten wertvolle Einblicke in den Heilungsprozess.
Beispiel 1: Ein Powerlifter litt unter starken Schulterbeschwerden und war aufgrund einer Rotatorenmanschettenverletzung mehrere Monate ausser Gefecht. Durch gezielte Physiotherapie und ein konsequentes Aufbautraining konnte er seine Schulter stärken und wieder im Krafttraum trainieren.
Beispiel 2: Eine Handballspielerin hatte eine chronische Werferschulter. Mit einer Kombination aus Ruhephasen, speziellen Übungen und Ernährungsumstellung gelang es ihr, die Schmerzen zu lindern und ihre Wurfkraft zu verbessern.
Rückschläge sind nur Vorbereitungen für grosse Comebacks. Jede Herausforderung ist eine Chance, stärker und widerstandsfähiger zurückzukommen. Bleib dran, dein Durchbruch ist näher als du denkst.
In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist
Auch die mentale Fitness zählt! Inspirierende Geschichten von Sportlern, die nach schweren Verletzungen wieder aufgestanden sind, zeigen: Es ist machbar!
Hier sind ein paar goldene Regeln für alle Werfer unter euch:
Positive Einstellung: Eine der grössten Herausforderungen bei der Rehabilitation ist die mentale Hürde. Es ist wichtig, motiviert zu bleiben und sich auf das Ziel zu konzentrieren.
Realistische Ziele setzen: Jeder Fortschritt, egal wie klein, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es hilft, kleine Meilensteine zu setzen und diese zu feiern.
Unterstützung suchen: Ein gutes Support-System kann enorm helfen. Egal ob Familie, Freunde oder Trainer – Unterstützung macht den Heilungsprozess leichter.
Geduld haben: Heilung braucht Zeit. Es ist wichtig, geduldig zu sein und den Körper nicht zu überfordern.
Fazit
Der Weg zur unverwundbaren Werferschulter ist eine ziemliche Achterbahnfahrt. Aber keine Sorge, mit einer ordentlichen Portion Disziplin und Engagement könnt ihr den Gipfel erreichen! Ein bisschen Wissen über Anatomie, das Aufspüren von Verletzungen in der Frühphase und vorbeugende Massnahmen sind eure besten Freunde auf diesem Weg.
Und hier kommt die Physiotherapie ins Spiel. Mit spezieller Physiotherapie Schulter Übungen könnt ihr eure Schulterfunktion auf Vordermann bringen und Verletzungen einen Riegel vorschieben. Und vergesst nicht: Auch Ernährung und Ruhephasen sind wichtige Verbündete!
Wir sind schon ganz aufgeregt, uns mit euch zusammenzusetzen und euer Schulterproblem gemeinsam anzugehen. Das Kinekt Sport System ist das perfekte Programm, um nach der Physiotherapie weiter Gas zu geben.
Kommentarer