Was ist Dynamic Flex Casting & wie kann es meinem Kind helfen?
- Remco Hoppezak
- vor 20 Stunden
- 4 Min. Lesezeit

Jetzt erfährst du verständlich und ausführlich, was Dynamic Flex Casting ist, wie diese Methode funktioniert, für wenn sie geeignet ist und wie wir sie bei ApexaQLA Suisse einsetzen. Ausserdem schauen wir uns an, worin die Unterschiede zum bekannteren Serial Casting liegen, welche Vorteile Dynamic Flex Casting bietet, wie es in unser ganzheitliches Therapiekonzept eingebunden ist – und wie du als Elternteil aktiv mitwirken kannst.
Was ist Dynamic Flex Casting?
Dynamic Flex Casting ist eine sanfte, funktionelle Gipsmethode, die hauptsächlich in der pädiatrischen Physiotherapie eingesetzt wird. Ziel ist es, das Gangbild, die Muskelaktivität und die Haltung zu verbessern – besonders bei Kindern mit neurologischen oder muskulären Auffälligkeiten. Im Gegensatz zum klassischen Serial Casting, das auf die passive Muskeldehnung abzielt, liegt der Fokus hier auf einer aktiven funktionellen Korrektur der Bewegung.
Der Gips wird in einer korrigierten Position des Fusses angelegt, bleibt aber halbfest und leicht – so kann dein Kind weiterhin stehen, gehen und aktiv üben, anstatt ruhiggestellt zu werden. Das unterstützt die natürliche Bewegung und hilft dabei, neue Bewegungsmuster zu lernen und zu festigen.
Wie funktioniert das?
Zu Beginn wird die Beweglichkeit und Ausrichtung des betroffenen Gelenks durch unser spezialisiertes Team beurteilt. Danach wird der Fuss deines Kindes sanft in eine funktionell optimale Stellung gebracht. Genau hier liegt die Besonderheit: Es geht nicht in erster Linie um maximale Dehnung, sondern darum, dass der Fuss richtig ausgerichtet ist.
Anschliessend wird ein leichter, halbfester Gips angelegt – bestehend aus Glasfaserverband, weicher Polsterung und speziellem Schaum zur Druckentlastung. Dieser Gips bleibt in der Regel 2 bis 3 Wochen bestehen. Dein Kind kann damit im Alltag weitgehend aktiv bleiben, was entscheidend zur Wirkung beiträgt.
Ein grosser Vorteil bei ApexaQLA: Die Gipsanlage erfolgt nicht nur durch Physiotherapeuten , sondern in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Orthopädietechniker. Das stellt sicher, dass die Ausrichtung des Fusses wirklich anatomisch korrekt ist – ein entscheidender Qualitätsunterschied.
Für wen ist Dynamic Flex Casting geeignet?
Dynamic Flex Casting ist besonders geeignet für Kinder mit:
✅ Zehenspitzengang (idiopathisch oder neurologisch)
✅ Leichtem Crouch-Gang
✅ Muskulären Dysbalancen ohne feste Kontrakturen
✅ Milder Zerebralparese
✅ Haltungs- und Gleichgewichtsproblemen
Diese Methode eignet sich also vor allem, wenn die Bewegung verbessert werden soll, ohne dass eine vollständige Ruhigstellung nötig ist. Sie wird häufig im Rahmen von Intensivtherapien eingesetzt, um gezielt Impulse für ein besseres Gangbild zu setzen – entweder als Ergänzung oder Alternative zu Orthesen.
Dynamic Flex Casting vs. Serial Casting – die Unterschiede
Merkmal | Dynamic Flex Casting | Serial Casting |
Ziel | Funktionelle Korrektur & Muskelaktivierung | Sanfte Muskeldehnung |
Material | Halbfester, flexibler Gips | Fester, stabiler Gips |
Bewegung im Alltag | Möglich (stehen, gehen, üben) | Eingeschränkt |
Dauer | 1–3 Wochen (meist ein Cast) | 3–6 Wochen mit 3–4 Wechseln |
Anwendungsschwerpunkt | Fussausrichtung, Gangbild | Muskelverkürzungen, Spastik |
Kombination mit Therapie | Sehr gut kombinierbar | Sehr gut kombinierbar |
Beide Methoden sind effektiv – welche eingesetzt wird, hängt von den individuellen Zielen und Voraussetzungen deines Kindes ab. Manchmal ist sogar eine Kombination sinnvoll.
Was bringt Dynamic Flex Casting?
✅ Bessere Fussausrichtung: Die korrekte Stellung wird gehalten und kann dadurch im Nervensystem besser „gespeichert“ werden.
✅ Aktive Muskelarbeit: Der Gips erlaubt Bewegung – so werden gezielt Muskeln wie Fußheber und Flexoren trainiert.
✅ Kein Muskelabbau: Da Bewegung erwünscht ist, bleiben Muskulatur und Funktion erhalten.
✅ Unterstützung des Gangbilds: Viele Kinder lernen durch den Cast, ihr Gangbild bewusster zu kontrollieren.
✅ Schonend & alltagstauglich: Der Gips ist leicht, bequem und lässt sich gut in den Alltag integrieren.
Wie wird Dynamic Flex Casting bei ApexaQLA eingesetzt?
Bei ApexaQLA ist Dynamic Flex Casting Teil eines ganzheitlichen Therapieansatzes. Es wird individuell geplant, gezielt eingesetzt und in das bestehende Programm eingebettet. Besonders im Rahmen unserer intensiven Therapieprogramme rund um das Sensophysio-Konzept ist der Dynamic Flex Cast ein wertvolles Werkzeug.
Typischer Ablauf:
Analyse & Beratung
Gipsanlage mit Orthopädietechnik
2–3 Wochen aktives Training mit Cast
Abnahme & Übergang in weitere Therapie
Familienzentrierter Ansatz
Ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit bei ApexaQLA ist der familienzentrierte Ansatz. Das bedeutet: Du als Elternteil wirst aktiv in den Prozess eingebunden. Wir zeigen dir genau, worauf du achten sollst, wie du dein Kind unterstützen kannst – und du wirst Teil des Therapieerfolgs.
Eltern erhalten von uns gezielte, einfache Übungen für zuhause, die helfen, die Wirkung des Casts zu verstärken und nachhaltig zu sichern.
Was kostet ein Dynamic Flex Casting?
Die Kosten pro Cast betragen ca. 350 bis 550 CHF pro Extremität und Sitzung. Das beinhaltet:
Orthopädische Untersuchung
Material & Cast
Gipsanlage durch Therapeut:in & Orthopädietechniker:in
Begleitende Beratung & Nachsorge
In der Regel sind vier Termine enthalten: Erstgespräch, zwei Therapiesitzungen und ein Abschlusstermin mit Gipsabnahme.
Die Kosten können individuell leicht variieren – wir setzen auf Transparenz und klären alles im Vorfeld gemeinsam mit dir.
Wann ist Dynamic Flex Casting sinnvoll?
Wenn dein Kind zwar Einschränkungen im Gangbild oder der Haltung hat, aber keine feste Kontraktur oder strukturelle Fehlstellung, kann Dynamic Flex Casting eine wertvolle Unterstützung sein. Besonders in Kombination mit intensiver Bewegungstherapie und durch die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit ist es eine sanfte und effektive Methode.
Du bist neugierig geworden? Sprich uns gerne an – wir beraten dich offen, ehrlich und individuell. Denn dein Kind verdient die bestmögliche Unterstützung.
Wie immer gilt: Bei Fragen – einfach fragen.
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